Der Druck ist neben der Temperatur eine der wichtigsten physikalischen Zustandsgrößen. Der Druck wird definiert als eine Kraft (FN) die gleichmäßig verteilt auf eine bestimmte Fläche (A) wirkt. Die verschiedenen Arten des Druckes werden nur nach dem Bezugsdruck unterschieden:
Absoluter Druck (Absolutdruck)
Der eindeutigste Bezugsdruck ist der Druck Null, der im luftleeren Raum des Universums herrscht. Ein Druck, der auf diesen Bezugsdruck bezogen ist, wird absoluter Druck oder Absolutdruck genannt. Zur notwendigen Unterscheidung von anderen Druckarten wird er mit dem Index abs gekennzeichnet, der abgeleitet ist vom lateinischen „absolutus“, d.h. losgelöst, unabhängig.
Atmosphärischer Luftdruck
Der für das Leben auf der Erde wohl wichtigste Druck ist der atmosphärische Luftdruck pamb (amb = ambiens = umgebend). Er entsteht durch das Gewicht der Lufthülle, die die Erde bis zu einer Höhe von ca. 500 km umgibt. Bis zu dieser Höhe, in der der absolute Druck pabs = Null herrscht, nimmt seine Größe ständig ab. Darüber hinaus unterliegt der atmosphärische Luftdruck wetterbedingten Schwankungen, wie dies aus den täglichen Wetterberichten nur zu gut bekannt ist. In Meereshöhe beträgt pamb im Mittel 1013,25 Hektopascal (hpa) entsprechend 1013,25 Millibar (mbar). Bei den so genannten "Hoch- oder Tiefdrucklagen" unseres Wetters schwankt er um ungefähr 5%.
Differenzdruck
Die Differenz zweier Drücke p1 und p2 wird Druckdifferenz Δp = p1 - p2 genannt. In Fällen, bei denen die Differenz zweier Drücke selbst die Meßgröße darstellt, spricht man kurz vom Differenzdruck p1,2
Um Differenzdruck zu messen, werden in einem Messgerät demnach zunächst zwei unterschiedliche Drücke erfasst. Nur wenn die gemessenen Werte unterschiedlich sind, wird ein Differenzdruck angezeigt. Das Messen von Differenzdruck kommt beispielsweise in der Füllstandsmessung und in Überwachungsanlagen zum Einsatz.
Überdruck (Relativdruck)
Der am häufigsten zu messende Druck im Bereich der Technik ist die atmosphärische Druckdifferenz Pe (e = excedens = überschreitend). Sie ist die Differenz zwischen einem absoluten Druck pabs und dem jeweiligen (absoluten) Atmosphärendruck (pe = pabs - pamb) und wird kurz Überdruck oder Relativdruck genannt.
Von einem positiven Überdruck wird gesprochen, wenn der absolute Druck größer ist als der Atmosphärendruck. Im umgekehrten Falle spricht man vom negativen Überdruck. Der früher hierfür benutzte Ausdruck Unterdruck für diese Überdrücke mit negativem Vorzeichen wird um Missverständnisse zu vermeiden, nicht mehr als Bezeichnung einer Größe verwendet. Um jedoch einen Zustand zu beschreiben, kommt der Begriff weiterhin zum Einsatz, z.B. "Unterdruckkammer" oder "im Saugrohr herrscht Unterdruck". In gleicher Weise entfällt bei Wortzusammensetzungen mit Überdruck der Teil "über", wenn die dazugehörige Größe eindeutig als Überdruck festgelegt ist, z.B. Blutdruck oder Reifendruck.
Die Indices der Formelzeichen „abs", „amb" und „e" definieren eindeutig den Bezugspunkt des jeweiligen Druckes. Sie werden nur am Formelzeichen p und nicht am Einheitenzeichen angebracht.
Ob Absolutdruck, Relativdruck oder Differenzdruck. Bei WIKA finden Sie für jede Druckart das passende Messgerät:
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